Vom gestern ins morgen: Finde die Verbindung!

Connect the Dots bedeutet, die Erfahrungen aus der Vergangenheit (Diamanten) mit den Möglichkeiten der Zukunft (Perlen) zu verbinden. Alles, was du erlebt hast, formt dich – wenn du die richtigen Punkte verbindest, entsteht dein einzigartiger Weg.
„Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist.“
Dalai Lama
„Verstehen kann man das Leben oft nur rückwärts, doch leben muss man es vorwärts.“
Søren Kierkegaard
Der Gegenwart, dem Heute, Hier und Jetzt, kommt entscheidende Bedeutung zu. Wir blicken alle zu jedem gegenwärtigen Zeitpunkt in eine Vergangenheit und in eine Zukunft. Wenn ich gut in die Zukunft leben will, dann muss ich die Vergangenheit gut verstehen. Wie kann ich nun aus meiner Vergangenheit lernen. Sie ist die Basis, das Fundament. Schicht über Schicht, bestehend aus Familie, Beziehungen, Freundschaften, Beruf, Gesundheit, Sport, Spiritualität und Sinn haben sie sich wie Sedimente abgesetzt, die aus Erfahrungen, Herausforderungen, Lektionen und Talenten bestehen.
Wollten wir jedes Sandkorn, jeden einzelnen Aspekt unserer Vergangenheit mitnehmen wollen, dann würde die schiere Menge, der Ballast, wie beispielsweise Reue und Groll, uns auf der Stelle treten lassen. Der Weg in die Zukunft wäre verhindert, weil uns die Altlasten in der Gegenwart lähmen und dort Gefangen halten. Stattdessen sollten wir uns auf positive Erfahrungen und Lernmomente aus der Vergangenheit konzentrieren, statt sich von negativen Dingen aufhalten zu lassen. So muss die Devise lauten, nur mit leichtem, aber wertvollem Gepäck in die Zukunft zu reisen. Nur die Diamanten statt schweres Gepäck mitnehmen. Sie sind unsere Währung für die Gegenwart.
Die Diamanten der Vergangenheit symbolisieren die wertvollen Erfahrungen und Lehren, die man im Laufe des Lebens gesammelt hat. Diamanten sind hart und beständig, ähnlich wie die bleibenden Erinnerungen und Erkenntnisse aus der Vergangenheit. Sie stehen auch für die unveränderliche, oft harte Realität der Vergangenheit. Diamanten sind bekannt für ihre Härte und ihren Glanz. Sie entstehen unter extremem Druck, was auf die Herausforderungen und Schwierigkeiten hinweist, die man in der Vergangenheit überwunden hat.
Wertvolle Erfahrungen in der Zukunft wären Perlen. Ziel ist es, heute die Entscheidungen zu treffen und Handlungen zu tätigen, die mir helfen diese zukünftig entstehen zu lassen und zu sammeln. Dabei formen sich Perlen über die Zeit. Man braucht Geduld und Fokus. Schicht für Schicht wird übereinandergelagert, wie feine Fäden zu einem festen Strick verwoben werden. Dabei spielt Fokus eine wichtige Rolle. Nur das, worauf ich bewusst meine Energie lenke, kann, wie hinter einem Brennglas, die Flamme, das Licht, entfachen, das wir benötigen, um zielgerichtet unseren Weg zu verfolgen und die Schätze auch zu finden.
Dabei ist ein aktives, handlungsorientiertes Suchen genau so wichtig, wie das Polieren der Perlen, die bereits vorhanden sind. Bewusste Entscheidungen und gezielte Energie führen uns in eine bessere Zukunft. Erfolg, Wachstum und ein erfülltes Leben gelingen, wenn man aus der Vergangenheit die richtigen Lehren zieht und sie bewusst in die Gegenwart integriert.
Beiden Edelsteinen ist zu eigen, dass sie erst durch eine Anstrengung entstehen. Bei den Diamanten ist es der hohe Druck, bei den Perlen ist es die Irritation durch das Sandkorn. Gemein ist beiden, dass Schicht für Schicht als Metapher für Geduld das Juwel erzeugt.
"Glück ist das, was passiert, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft."
Seneca
Wer sich bewusst vorbereitet, wer an sich arbeitet und offen für Neues bleibt, ist bereit, wenn sich eine Tür öffnet. Planung und bewusste Entscheidungen sind wie Samen, die man sät – sie warten nur darauf, dass die richtige Gelegenheit kommt, um zu wachsen.
„Der Zufall begünstigt nur den vorbereiteten Geist.“
Louis Pasteur
Viele große Entdeckungen der Geschichte – von der Entdeckung Amerikas bis zur Erfindung des Penicillins – geschahen durch unerwartete Wendungen. Wer aufmerksam ist, wer sich für das Unerwartete öffnet, kann Chancen erkennen, die anderen verborgen bleiben.
Und genau hier kommt Serendipität ins Spiel – die Kunst, etwas Wertvolles zu entdecken, nach dem man gar nicht aktiv gesucht hat. Wenn wir mit wachem Geist durchs Leben gehen, offen für neue Erfahrungen und bereit sind, unsere Perspektive zu verändern, finden wir oft genau das, was uns weiterbringt. Manchmal sind es nicht die geplanten Schritte, die uns zu den schönsten Entdeckungen führen, sondern die Zufälle, die wir als Chancen begreifen. Es fällt uns zu. Es fällt uns förmlich in den Schoß.
Es gibt viele Methoden und Tools, um aus der Vergangenheit zu lernen und diese Erkenntnisse sinnvoll in der Gegenwart zu nutzen. Hier sind einige bewährte Ansätze:
1 Reflexion & Selbstanalyse
Reflektiere, schreibe deine Erfahrungen auf und überlege, was du gelernt hast.
1.1 Tagebuch führen
Schreibe regelmäßig deine Erfahrungen, Gedanken und Emotionen auf. Notiere, was gut lief, was du gelernt hast und was du beim nächsten Mal anders machen würdest. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das Aufschreiben von Erlebnissen und Emotionen hilft, Gedanken zu ordnen und Klarheit zu gewinnen (Pennebaker & Smith, 2016).
1.2 Jahresrückblick
Setze dich einmal im Jahr „und“ im Quartal hin und reflektiere, welche Erfahrungen wertvoll waren. Feiere nicht nur Silvester sondern auch Trilvester. Stelle dir Fragen wie:
· Was waren meine größten Erfolge und Herausforderungen?
· Welche Lektionen habe ich gelernt?
· Welche Muster erkenne ich in meinen Entscheidungen?
Unser Gehirn bildet Muster, um Energie zu sparen. Wir haben dieses Muster vielfach durchlaufen, haben einen Trampelpfad geschaffen, der unsere neuronalen Bahnen durch jede Wiederholung noch mehr vertieft hat.
Beispiele für Muster, die ich auch wieder überschreiben kann, sind:
· Ich sage oft „Ja“, obwohl ich „Nein“ meine.
· Ich schiebe Aufgaben auf, bis es fast zu spät ist.
· Ich traue mich nicht, offen über meine Meinung zu sprechen.
2 Vergangenes bewusst verarbeiten
2.1 Timeline erstellen
· Zeichne eine Zeitachse deines Lebens mit wichtigen Ereignissen, Erfolgen, Rückschlägen und Lektionen von deiner Geburt bis heute. Auch hier erkennst du Muster und Zusammenhänge.
2.2 Die „Diamanten & Ballast“-Methode
· Schreibe auf, welche wertvollen Erkenntnisse („Diamanten“) du aus deiner Vergangenheit mitnehmen willst.
· Welche Steine gilt es noch zu schleifen?
· Notiere, welche negativen Dinge („Ballast“) du loslassen möchtest (z.B. Schuldgefühle, Groll, Selbstzweifel).
Vergangene negative Erlebnisse sind nicht in Stein gemeißelt. Manche Ängste stammen aus früheren Erfahrungen, die längst nicht mehr relevant sind, uns aber immer noch hemmen oder hindern. Wir können diese alten Skripte überschreiben, weil wir der Programmierer sind. Die Fähigkeit, eine Situation aus einer neuen Perspektive zu betrachten und andere Schlussfolgerungen zu ziehen, nennt man kognitives Reframing (Beck, 1976).
2.3 Mentale Neuausrichtung & Wachstum
· Dankbarkeit praktizieren
· Fokussiere dich auf das Positive in deinem Leben und erkenne an, was dir bereits geholfen hat.
· Fehler als Lehrer sehen
· Anstatt Fehler zu bereuen, frage dich: „Was kann ich aus dieser Situation lernen, um in Zukunft bessere Entscheidungen zu treffen?“
· Entwickle eine Fehlertoleranz
· „Fail fast“, komme schnell zum Fehler, um dich neu auszurichten
Studien zeigen, dass Dankbarkeitsübungen das Gehirn langfristig positiv beeinflussen und Stress reduzieren können (Emmons & McCullough, 2003).
3 Praktische Tools & Techniken
· Journaling-Apps (z.B. „Day One“, „Notion“ oder „Journey“) für digitale Reflexion.
· Meditation & Achtsamkeit (Apps wie „Headspace“ oder „Calm“), um bewusster mit Gedanken & Emotionen umzugehen.
· Coaching oder Mentoring – Sprich mit jemandem, der dir helfen kann, Muster zu erkennen und neue Wege zu finden.
4 Intiale Handlung
Starte jetzt mit einer kleinen Handlung.
· Beispiel: Wenn du morgen laufen gehen möchtest. Dann lege jetzt die Kleidung raus oder verabrede dich mit einem Freund.
· Beispiel: Wenn du tanzen lernen möchtest, tanze. Und gehe nicht erst auf die Tanzfläche, wenn du denkst, du seist perfekt.
Lieber unperfekt gestartet, als perfekt gewartet.
Das Wichtigste ist, nicht in der Vergangenheit steckenzubleiben, sondern sie als Sprungbrett für deine Zukunft zu nutzen.
Erkennen, Verstehen, Lernen, Entscheiden, Loslassen, Initial Handeln, Dranbleiben, Reflektieren und Weiterentwickeln.
Pascal Brumm
Kommentar schreiben